Herkunft


Der Tibet Spaniel ist eine sehr alte, aus dem Tibet stammende Hunderasse. Er kommt aus einem Land, das von einem harten Klima geprägt ist. Tibet ist ein sehr ausgedehntes Hochland in Zentralasien, welches oft als Dach der Welt bezeichnet wird. Es liegt durchschnittlich zwischen 4000m und 5000m hoch in den Bergen und Höhen des Himalayas. Es herrscht dort Hochlandklima mit grossen Tagestemperaturschwankungen und viel Sonnenschein. Die Landschaft ist karg und weist wenig Vegetation auf, welche die Bewohner und die Tiere prägt. Dementsprechend gelten auch Tibet Spaniel als eine äusserst robuste, gesunde und ursprüngliche Hunderasse, die sich den Lebensbedingungen des Landes perfekt angepasst haben. Trotz ihrer kleinen Körpergrösse sind sie äusserst zähe Geschöpfe, anders hätten sie im tibetischen Hochland mit den kurzen, aber heissen Sommern und den langen kalten Wintern gar nicht überleben können.


Der Tibet Spaniel wurde in den Dörfern als kleiner Wachhund und in den höher gestellten Familien als Haushund gehalten, wo er Haus und Hof frei von Ratten und Mäusen hielt. Die Hunde aus den Klöstern sollen im Aussehen eleganter gewesen sein, als jene die aus den Dörfern stammten. Die Mönche betrachteten sie als geachtet Begleiter, die man stets um sich hatte und die zusätzliche Wächterfunktionen erfüllten. In den Klöstern war es Aufgabe des kleinen Hundes, von einem erhöhten Punkt aus, zum Beispiel auf der Umfassungsmauer, Wache zu halten und alles Ungewohnte mit bellen anzuzeigen. Ihr Gebell rief dann die grossen Tibet Doggen auf den Plan, die den Fremdling vom Eindringen in das Klosterareal abhielten. Auch wurde der Tibet Spaniel von den tibetischen Mönchen in den Klöstern zum Drehen der Gebetsmühlen abgerichtet. Daher trägt er den Beinamen „Gebetshund“. Der Tibet Spaniel gehört zum tibetanischen Kulturgut, denn seit jeher ist er aufs engste mit dem klösterlichen Leben in den Bergen des Himalayas verbunden. Bis heute ist es ein bekanntes Bild, das sich den Besuchern bietet, wenn Mönche kleine Hunde, darunter auch den Tibet Spaniel, unter dem Arm tragen.

Quelle: Bundesarchiv D, Bild 135-S-13-24-11/Schäfer Ernst